Tragikomödie von Hannes Stöhr
Das schwäbische Traditionsunternehmen für Textilmaschinen „Bogenschütz & Söhne“ ist in die Turbulenzen der Globalisierung geraten. Es droht die Insolvenz. Der jüngere Sohn Michael, Geschäftsführer in vierter Generation, versucht alle Möglichkeiten auszuloten und führt Auftragsverhandlungen mit einer chinesischen Firma. Doch Seniorchef Paul Bogenschütz pocht auf die Fortführung seiner Aufbauarbeit nach dem Krieg und will, als Sicherheit für neue Firmenkredite, die Privathäuser aller Familienangehörigen an die Bank geben.
Am 95. Geburtstag von Vater Bogenschütz treffen in der Unternehmervilla alle Familienmitglieder aufeinander. Nicht nur die in Berlin mit Yogastudios erfolgreiche Tochter Marlies, sondern auch der abtrünnige Aussteigersohn Manfred aus Jamaika sind angereist. Während Marlies um ihre Existenzgrundlage bangt, will Manfred am liebsten sofort seinen Anteil an der Firma ausbezahlt. Zu alldem kommt auch noch Facharbeiter Kleinmann vorbei und trägt die Sorgen und Ängste der bereits in den Zwangsurlaub geschickten Mitarbeiter vor. Agnieschka, die polnische Hilfskraft des alten Patriarchen, versucht die Fronten zu beruhigen, doch im Hause Bogenschütz liegen die Nerven blank.
Eine Lösung der verzwickten Lage ist nicht abzusehen. Eine Delegation der Firma Chong hat bereits ihren Besuch angekündigt. Aber auch in China ist die Maultasche ein heiliges Gericht.
(Text: Theater Lindenhof)